angezeigte Staubbelastungen in Welzow werden untersucht
Unübersehbar war für viele Welzower der durch den Staubeintrag grau gefärbte Schnee in Welzow. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger haben sich mit ihren Beschwerden und Befürchtungen hinsichtlich einer Gesundheitsgefährdung bereits an die Stadtverwaltung sowie an die LEAG gewandt.
Zuerst kann festgehalten werden, dass seitens der Stadt die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst genommen werden. Auch wenn die am Sonntag, 18.03.2018 eingetretenen Staubbelastungen in dieser Dimension einen außergewöhnlichen Einzelfall darstellen, so nehmen wir diese Belastungen selbstverständlich nicht ohne weiteres hin. Wir haben die Staubbelastungen bereits bei dem für die Überwachung zuständigen Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) in Cottbus angezeigt. Das Landesamt unterhält in Bezug auf Lärm- sowie Staubbelastungen ein detailliertes Messnetz rund um den Tagebau. Eine genaue Auswertung der aktuellen Messergebnisse wurde vom Landesamt bereits veranlasst, die Ergebnisse sind in den nächsten Tagen zu erwarten.
Auch wenn durch Extremereignisse wie zuletzt am Sonntag der Eindruck entsteht, die Belastungen durch Staub aus dem Tagebau seien außergewöhnlich hoch, so zeigen die amtlichen Messergebnisse ein gegenteiliges Ergebnis. Die gemessene Staubbelastung in Welzow weist demnach im Monatsvergleich keine signifikante Erhöhung zu anderen Orten bzw. der natürlichen Staubbelastung auf. Konkret beträgt der zulässige Grenzwert für Staubniederschlag gemäß TA Luft in Deutschland 0,35 g/m² am Tag. Die Messergebnisse für Welzow befinden sich im Mittel bei 0,04 – 0,15 g/m² am Tag. Lediglich in den Trockenphasen während der Sommermonate Juli / August sind in den letzten Jahren einzelne Messergebnisse über 0,25 g/m² am Tag zu verzeichnen gewesen. Der subjektive Eindruck, die Luft in Welzow wäre besonders staubig oder unser Ort besonders verschmutzt, ist demnach nicht korrekt. Eine erhöhte Gesundheitsgefährdung aufgrund von Staub aus dem Tagebau kann unter Bezugnahme der langjährigen Messergebnisse de facto ausgeschlossen werden. Es handelt sich zudem nicht um den gesundheitsgefährlichen Feinstaub, welcher bei Verbrennungsprozessen von Erdölprodukten wie z.B. Diesel entsteht.
Dennoch kann es in Welzow bei entsprechender Wetterlage mit sehr starkem Ostwind, an einzelnen Tagen zu erhöhten Staubbelastungen kommen. Hierzu sind wir seitens der Stadt Welzow in regelmäßigem Kontakt mit dem Bergbauunternehmen LEAG, um alle Möglichkeiten zur Reduzierung derartiger Belastungen auszuschöpfen. Auf unser Bestreben wird vom Bergbauunternehmen beispielsweise seit mehreren Jahren eine Beregnungsanlage am Tagebaurand zur Staubbindung während der Sommermonate betrieben. Zudem werden im Randbereich des Tagebaues fortlaufend Aufforstungs- und Waldpflegearbeiten ausgeführt, da ein dichter Baumbestand bzw. Bewuchs nachgewiesenermaßen, den effektivsten Schutz vor Staub bietet.
Zu den aktuell erfolgten Untersuchungen des Staubniederschlages erwartet die Stadt Welzow in Kürze eine Auswertung erster Ergebnisse von Seiten des LBGR.