Besuch in der Stadt Welzow
Als kernbetroffenste Stadt wird Welzow wieder einmal Austragungsort, um seinen Unmut gegen Bundesentscheidungen kund zu tun. Der Braunkohleausstieg ist mit 2038 gesetzlich beschlossen. Der Tagebau Welzow-Süd wird planmäßig ca. 2033 auslaufen. Dann folgt der jahrelange Rekultivierungsprozess. Dementsprechend steigt auch die Region frühzeitiger aus der Braunkohle aus.
Die Demonstranten wünschen sich einen sozialgerechten Strukturwandel. Dieser Prozess ist seit Verabschiedung des Strukturstärkungs- und Kohleausstiegsgesetzes von der Bundesregierung beschlossen und wird von den betroffenen Kommunen umgesetzt. Für unsere Stadt schieben wir erst jetzt ein Strukturentwicklungsprojekt an. Wenn ich allein an die langen Beantragungs- und Planungsprozesse denke, dann werden sich wohl erst Ende der 2020-er Jahre erste Bagger für ein Strukturentwicklungsprojekt drehen!
Die Bürgerinnen und Bürger unseres Ortes haben für diese Demonstration kein Verständnis. Denn die eigentlich Betroffenen leben hier in Welzow und geben alles für einen gelingenden Strukturwandel und die Schaffung von gut bezahlten Arbeitsplätzen. An keinem anderen Ort in der Lausitz ist Strukturentwicklung nötiger, als in Welzow.
Daher würde ich mich sehr freuen, wenn wir noch mehr junge Menschen in Welzow als Zuzügler begrüßen dürfen, die tatsächlich gestalten und an der Strukturentwicklung mitwirken wollen und nicht nur Forderungen ohne konkrete Vorschläge aufmachen.
Die Stadt Welzow ist der Austragungsort der Veranstaltung. Ich möchte mich an die Veranstalter richten und zur Besonnenheit aufrufen. Wir haben an allen Stellen der Demonstration am Schaufelrad, am Welzower Fenster und auf den Welzower Straßen extrem beengte Verhältnisse. Daher wünsche ich mir einen ruhigen Verlauf ohne Vorkommnisse.